SF1
Vitus
Spielfilm, Drama • 18.04.2025 • 22:05 - 00:05
Alltagsphilosoph und pensionierter Schreiner (Bruno Ganz)
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Schon als Sechsjähriger übt Wunderkind Vitus (Fabrizio Borsani) das Fliegen
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Emotional doch noch nicht ganz erwachsen. Vitus (Teo Gheorghiu, r.)
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Auch die Mutter (Julika Jenkins) ist manchmal mit Vitus (Fabrizio Borsani) überfordert
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Originaltitel
Vitus
Produktionsland
CH
Produktionsdatum
2006
Altersfreigabe
6+
Kinostart
Do., 21. Dezember 2006
DVD-Start
Do., 08. November 2007
Spielfilm, Drama
Vitus (Fabrizio Borsani,Teo Gheorghiu) ist ein Bub wie von einem anderen Stern: Er hört so gut wie eine Fledermaus, spielt wunderbar Klavier und liest schon im Kindergarten den Brockhaus. Kein Wunder, dass vor allem seine Mutter (Julika Jenkins) eine ehrgeizige Karriere wittert: Vitus soll Pianist werden. Der Vater (Urs Jucker) unterstützt dies, doch das kleine Genie bastelt lieber in der Schreinerei seines eigenwilligen Grossvaters (Bruno Ganz), träumt vom Fliegen und einer normalen Jugend. Schliesslich nimmt Vitus mit einem dramatischen Sprung sein Leben in die eigene Hand. Eine Gegenwelt zum Wohlstandsstreben in "Downtown Switzerland", wahres Verständnis und innige Freundschaft findet Vitus bei seinem Grossvater (Bruno Ganz), einem eigensinnigen, leicht widerborstigen Gebrauchsphilosophen, der in seiner alten Schreinerei auf dem Land lebt. Ihm gesteht der Bub auch, lieber einfach normal und wie alle andern zu sein, als der kleine Mozart oder Einstein, der er nun ist. Zusammen mit dem Grossvater träumt er den Traum des Fliegens - und findet dank dessen Hilfe auch den Ausweg, mit dem er sich dem Druck der Eltern und der Gesellschaft zeitweilig entziehen kann. Nach einem "Kopfsprung" lebt Vitus im wahrsten Sinne des Wortes ein Doppelleben, das ihm eine Existenz als normalen Bengel, aber auch als Pianisten und gar am Ende als sagenhaftes Börsenphantom erlaubt. Vitus ist eine universelle Geschichte, eine Liebeserklärung an die Kindheit und an die Musik, leichtfüssig-humorvoll und poetisch erzählt. Mit seinem Thema eines mit vielen Talenten versehenen Menschen, der sich den gesellschaftlichen Konventionen widersetzt, und mit seinem kinematographischen Interesse an der Welt der Sinne, ist es ein "typischer Murer-Film", und mehr noch der Film, den der vielfach ausgezeichnete Regisseur "schon immer einmal machen wollte".